Waschen, Schneiden, Umgewöhnen – Austausch zwischen Wiesbaden & Klagenfurt

Wiesbaden | Die Partnerschaft zwischen diesen beiden Städten ist eine ganz besondere, zählt sie doch zu den ältesten ihrer Art weltweit. Seit 1930 pflegen die Landeshauptstädte von Hessen und Kärnten intensiven Kontakt und regelmäßigen Austausch zwischen Schulklassen und zahlreichen Vereinen. In diesem Jahr ist nun eine weitere Zielgruppe in den Fokus gerückt: Auszubildende!

Mit viel Engagement hat die Mobilitätsberatung des Bildungswerks (BWHW) Kontakte geknüpft und in der Fachberufsschule II in Klagenfurt einen perfekten Partner für dieses Vorhaben gefunden. Mitte Februar gingen dann die ersten beiden Friseurinnen auf die Reise: Melanie Fischer aus Wiesbaden und Olga Wollek aus Klagenfurt. Und wie von allen Beteiligten gewünscht und erhofft: Der Austausch ist ein voller Erfolg und macht Lust auf mehr. Die Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft wird gefördert von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen.

Guiseppe Vitaliti unterhält zwei Salons in Idstein und Glashütten. Bei unserem Besuch vor Ort in Idstein hat das gesamte Team morgens um neun Uhr alle Hände voll zu tun. Wer sich hier frisieren lassen möchte, muss Wochen im Voraus einen Termin buchen – eine neue Erfahrung für Olga, die in Klagenfurt vor allem an Laufkundschaft gewöhnt ist. Auch ihr Team dort ist größer, sodass die Arbeitsatmosphäre insgesamt eine andere ist. Selbstverständlich wurde sie von den Kolleginnen in Idstein bestens aufgenommen, und schon nach den ersten Tagen ihres vierwöchigen Aufenthalts hat sie viel dazu gelernt. Insbesondere der wöchentliche Modellabend ist für den Inhaber und Meister eine gute Gelegenheit, seiner Gast-Auszubildenden einiges beizubringen. Beide haben viel Positives über ihre Zusammenarbeit zu berichten, und Herr Vitaliti weiß schon jetzt: „Ich würde sofort wieder an diesem Austausch teilnehmen.“

Denn: Auch Melanie Fischer ist von ihren Erfahrungen in Klagenfurt begeistert. Statt des Umgangs mit Stammkunden erlebt sie nun den Arbeitsalltag mit Laufkundschaft und lobt ihrerseits ebenfalls den kompetenten und erfahrenen Ausbilder vor Ort. Ihr fiel es leicht vor Ort Kontakte zu knüpfen – wozu auch die Unterkunft in einem Lehrlings-Wohnheim beigetragen hat. An einem Wochenende bot sich außerdem ein Tagesausflug nach Venedig an, das nur drei Stunden Zugfahrt entfernt ist. Der Aufenthalt in Klagenfurt hat also viel zu bieten und Melanie kann sich gut vorstellen hier nochmal eine Weile zu wohnen und zu arbeiten… und sie wird sich vor der Abreise auf jeden Fall von ihren neuen Kolleginnen frisieren lassen.

Bei aller Freude an der internationalen Erfahrung soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass beide ihre Teams vermissten – auch das ist ein positives Feedback. Sie freuen sich darauf, im heimischen Salon zeigen zu können, welche neuen Fertigkeiten sie mitgebracht haben. Und Besuche mit neugewonnenen Freunden in beiden Ländern sind übrigens auch bereits in Planung…

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